1993 Chevy G20 Camper Van

»In the end, you only regret the roads you didn’t take.« –Lewis Carroll

In allen Ländern Nord- und Zentralamerikas war der knubbelige Oldtimer unser Zuhause. Weil wir so oft gefragt worden sind, wie es sich denn in einem so kleinen Camper auf der Panamericana lebt, widmen wir unserem kleinen aber feinen Vanlife eine eigene Seite.

Unser 1993 Chevy G20 ist so ziemlich das Gegenteil von allem, was man bei Instagram unter #vanlifegoals finden würde. Er ist weder besonders lang, noch besonders hoch. Kochen, Karten spielen, E-Mails schreiben, einfach alles außer schlafen findet draußen statt, weil er zu niedrig ist, um aufrecht stehen zu können, und zu klein, um unsere Klappstühle darin aufzustellen. Er ist weder windschnittig, noch erweckt er in irgendeiner anderen Hinsicht einen modernen Eindruck. Und doch erwies er sich auf der Panamericana nicht nur als absolut ausreichend, sondern auch als so vorteilhaft, dass wir ihn gegen keinen luxuriöseren Camper hätten tauschen wollen.

In zwei unserer YouTube-Videos ist unser Vanlife zentrales Thema: Von Null auf Vanlife – 3.500 Meilen durch die USA und Siesta Mexicana – Im Van durch Zentralamerika.
Wir haben unterwegs keine Panamericana-Reisende getroffen, die mit einem kleineren Van unterwegs waren, aber es ging uns auch weniger um besonders viel Komfort als um einen gemütlichen Schlafplatz und die Vorteile, die so ein handlicher Amerikaner bietet.

Für eine Verschiffung nach Kolumbien hätten wir uns einen 40-Fuß-Container mit einer anderen Partei teilen und viel Geld sparen können. Im Gegensatz zu vielen größeren Campern passten wir durch jede schmale Gasse in zentralamerikanischen Städten, in jedes Parkhaus und in jede Tiefgarage. Was eventuelle Reparaturen und Ersatzteile angeht, ist man auf dem amerikanischen Kontinenten mit einem amerikanischen Auto prinzipiell im Vorteil gegenüber europäischen Fabrikaten. Mechaniker kennen sich in Zentralamerika auch häufig viel besser mit älteren Fahrzeugen als mit ganz neuen aus. Für die Reparatur europäischer Fabrikate muss man unter Umständen länger nach einem Mechaniker suchen und nötige Ersatzteile aus Übersee bestellen lassen, wahrend man unseren in die Jahre gekommenen Amerikaner in jeder Hinterhofwerkstatt checken und reparieren konnte.

PS: In ihrem PDF-Ratgeber Overlanding North and Central America begleitet dich Anja bei der Fahrzeugwahl sowie beim Autokauf, der Zulassung und dem Wiederverkauf im Ausland. Natürlich erfährst du auch alles, was du sonst noch übers Vanlife auf der Panamericana wissen musst.

  • Photographs: Vagateers